Donnerstag, 3. März 2011

Seine Ideen lieben

Ich hab letztens gehört Mark Zuckerberg würde sagen, nach 2 Wochen fängt jemand an seine Idee zu lieben und wird sie daher mit irrationalen Argumenten verteidigen. Sein Argument wäre daher neue Ideen sofort mitzuteilen, dass man sie leichter loslassen kann, falls die lieben Kollegen sie zerreissen.

Ja Liebe ist irrational und führt daher vermutlich auch zu irrationalen Handlungen.
Und Liebe hat auch viel Kraft, da steckt ja auch eine enorme Energie drin, Enthusiasmus etc.

Das hat mich dazu gebracht zu überlegen, wie man die Kraft der Liebe nutzen kann ohne irrational an seinen geliebten Ideen hängen zu bleiben. Denn nicht die Liebe zur Sache ist das Problem, sondern die Identifikation mit der Idee. Damit erst wird eine Kritik an der Sache zur Kritik an meiner Person.

Meiner Meinung braucht es ein Paradigma, dass es mir erleichtert von der Sache, die mir wichtig ist, wieder loszulassen.

Ein Beispiel für ein solches Paradigma oder Konzept könnte sein, dass ich davon ausgehe, das was immer passiert, zu meinem besten geschieht. Ein Blankoschein an Vertrauen ins Leben quasi.

Wenn ich von diesem Konzept ausgehe (nur mal rein theoretisch angenommen) dann kann ich mir zum Beispiel überlegen:
  • Was ist das gute daran, dass ich meine Idee jetzt nicht umsetzen kann?
Das es etwas gutes gibt weis ich ja, denn sonst hätte nach dem obigen Paradigma meine erste Idee geklappt.
  • Für welche andere Sache und/oder Idee entsteht jetzt Raum?
  • Was ich aus dem Prozess so wie er gelaufen ist lernen kann.
  • Was kann ich wiederverwerten von meiner Idee?
  • Was hab ich beim Entwickeln der Idee gelernt?
  • Was hat gut geklappt, was nicht?
  • Was würde ich mit dem der gemachten Erfahrung in Zukunft anders gestalten?

6 thinking hats

Und weil ich dann neugierig war auf Edward DeBono hab ich im Netz geschaut was er sonst noch so gemacht hat und bin dabei auf die 6 Hüte, sprich 6 Perspektiven gestoßen. Und hab dann aus der gleichen Motivation heraus wieder eine PowerPoint erstellt.

Lateral thinking

Ich hab kürzlich ein Buch von Edward De Bono gelesen, ok angelesen, aber ich glaube das wichtigste stand wirklich auf den ersten Seiten. Und dieses wichtigste hab ich dann in eine PowerPoint getippt, um es auf einen Blick zu haben, ok 5 Blicke.

Samstag, 29. Januar 2011

Schuld

Ich hab heute in Clemens Kubys Buch 'Mental Healing - Das Geheimnis der Selbstheilung' gelesen. Was ich interessant fand war, dass er den gleichen Ansatz hat wie Brandon Bays. Interessant, weil das für mich eine Art Bestätigung ist, wenn zwei getrennt von einander auf das selbe kommen, muss es ja Wahrheit haben. So ungefähr.

Was Kuby in seinem Buch vorschlägt ist, Situationen, in denen Verletzung passiert ist aufzuschreiben, im Präsens und mit wörtlicher Rede und danach die Situation umzuschreiben, so lange bis man die Entschuldigung der anderen Partei annehmen kann. Zugang zu einer bestimmten Situation bekommt man, indem man sich auf ein körperliches Symptom konzentriert, das man heute hat und gern verändern möchte.
Brandon, geht ähnlich vor. Sie geht über die Verbindung von Emotionen, wie Wut, Trauer, Hass etc. und deren Verortung im Körper und schaut sich an, ob beim Zulassen und erspüren dieser Emotionen und Körperreaktionen, Erinnerungen an alte Situationen hochkommen in denen Verletzung passiert ist.

Bei beiden Prozessen wird ausgesprochen, was hätte gesagt werden sollen oder was jetzt gesagt werden muss, um die Situation soweit umzugestalten, dass Heilung passieren kann. Bei beiden wird gesprochen, also laut artikuliert. Bei beiden wird die Situation im Präsens behandelt, bei Brandon indem das Ich das damals in der Situation war, selbst Gelegenheit hat zu sprechen.

Bei Brandon ist der Abschluss die Vergebung. Bei Kuby die Entschuldigung.

Und mit Entschuldigung bin ich ganz und gar nicht einverstanden. Das Konzept von Schuld würde bedeuten, dass der andere schuld ist, sprich sich schuldig gemacht hat. Wer schuld ist, ist Täter, was mich wiederum zum Opfer macht. Ich mag mich zwar so gefühlt haben, doch Opfer bin ich nie gewesen.

Vergebung ermöglicht es mir anzuerkennen, dass ich es war die zugelassen hat, dass ich mich verletzt gefühlt habe. Jetzt kann man argumentieren, dass ein Kind (oft sind es Situationen aus der Kindheit, die auftauchen) seelisch-emotional noch gar nicht in der Lage ist, eine Distanzierung zur Situation herzustellen oder eine stark belastende Situation in irgend einer anderen Weise ohne Verletzung zu erleben. Der Mechanismus, ich habe zugelassen, dass ich Verletzung erfahre bleibt bestehen. Von daher kann ich heute anerkennen, dass ich die Situation damals so gut gehandhabt habe wie es mir möglich war, eventuell sogar einen Nutzen hatte (lieber lass ich mich klein machen und beschimpfen, als ganz ohne Kontakt dazustehen) und bleibe Akteur in meinem eigenen Leben.

Kurz, ich gehe mit Brandon für den Abschluss und mit Kuby für den Prozess, weil sich das Aufschreiben für die Arbeit allein besser macht.

Freitag, 28. Januar 2011

Welche Voraussetzungen muss ein Klient erfüllen, um ein Coaching machen zu können?

1. Er muss gesund sein, physisch und mental.
Jegliche Form von geistiger Erkrankung (z.B. Depression) braucht die Betreuung durch einen Therapeuten.
Mit physischer Gesundheit ist gemeint, dass er in ausreichend guter Verfassung ist einen Veränderungsprozess durchzuführen.
So dass sein physisches Wohlergehen nicht seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.
D.h. ein Mensch mit einer Gehbehinderung kann selbstverständlich über ausreichend Kraft verfügen einen Coachingprozess zu gestalten.

2. Weiterhin muss er ausreichend Zeit haben.
Zum einen die Zeit für die Coachingsitzungen und außerdem Zeit für Selbstreflexion ausserhalb der Sitzungen und Zeit
neue Verhaltensweisen oder neue Aktivitäten in seinen Alltag zu integrieren.

3. Als drittes braucht er ausreichend finanzielle Ressourcen, z.B. um den Coach zu bezahlen.

Wie geht der Coach bei der Unterstützung des Klienten vor?

1. Der Coach hält den formalen Rahmen des Prozess'

Rahmen für den gesamten Prozess
- Erarbeitung eines stimmigen Zieles für den Coachingprozess
- Rückverbindung des Klienten mit seinem Ziel über die Dauer des Prozesses
- Überprüfung des Fortschritts auf dem Weg zum Ziel

Rahmen für jede einzelne Sitzung
- Was ist heute wichtig?
- Was ist das Ziel der Sitzung?
- Wie wissen wir, dass wir das Ziel erreicht haben?
- Wie wird der Klient das in der Session erarbeitete neue Verständnis im Alltag umsetzen?

2. Der Coach führt den Klienten zu neuen Einsichten

Der Coach schafft Bewusstheit beim Klienten indem er
- hinterfragt,
- den Klienten herausfordert,
- neue Perspektiven eröffnet,
- seine eigene Wahrnehmung des Klienten einbringt,
- und sein Fachwissen in Sachen Mensch und Systeme zur Verfügung stellt.

Der Klient versteht sich selbst besser:
- seine Situation,
- seine Wünsche und Bedürfniss,
- seine Stärken, das was ihn ausmacht,
- versteht besser wie sein Lebenslauf bisher abgelaufen ist, welche Vor- oder Nachteile das hatte,
- welches seine Werte sind, was seinem Leben wirklich wichtig ist,
- was ihn treibt und motiviert, begeistert.

Und der Klient versteht das System in dem er sich bewegt besser:
- die Wechselwirkungen zwischen seinen eigenen Motiven, Zielen und Werten und denen seiner Mitmenschen,
- die Synergien und Konflikte zwischen ihm und dem System in dem er sich bewegt.

3. Der Coach stützt den Klienten emotional-moralisch

Der Coach ist der größte Fan seines Klienten,
- macht sichtbar was der Klient schon erreicht hat,
- fokussiert auf die Stärken des Klienten,
- feiert mit dem Klienten auch die kleinen Erfolge.

Zudem hat der Klient im Coach eine Instanz, die Rechenschaft über die Durchführung von vereinbarten Veränderungen einfordert.
Einen Teil des emotionalen Aufwandes, den es erfordert ein neues Verhalten im Alltag zu etablieren, wird damit an den Coach ausgelagert.

Dienstag, 25. Januar 2011

Was ist coaching?

Coaching ist die Begleitung eines Menschen in einem Veränderungsprozess.
Coaching ist explizit keine Begleitung eines Menschen über Jahre hinweg, wenn das auch zum Teil so praktiziert wird. Ich sehe das kritisch. Für mich findet Veränderung in Schüben statt, also es gibt Phasen wo Veränderungen stattfinden und dazwischen Plateau-Phasen, wo die Veränderung integriert und stabilisiert wird, bevor der Mensch sich wieder neu verändert.
In diesen Plateau-Phasen sollte auch Ruhe einkehren. Einen permanenten Anstieg forcieren ist unnatürlich, die Natur bewegt sich in Phasen.

Über den Wert von Dankbarkeit

Dankbarkeit zu praktizieren kann enorme Auswirkungen auf unser Leben haben.

Es hat Auswirkungen darauf, wie wir unser Leben wahrnehmen und darauf, dass wir es überhaupt wahrnehmen. Und führt im zweiten Schritt dazu, dass wir uns für andere öffnen können, doch dazu gleich mehr.

Um dankbar zu sein,
1. muss ich mit meiner Aufmerksamkeit weg von dem was ich sein und haben will, hin zu dem was ich bin und habe, denn nur dafür kann ich dankbar sein.
2. und ich muss die Sache für die ich dankbar sein will, wertschätzen, also den Wert davon schätzen. Jedes Mal wenn ich für etwas, das ich getan habe oder bin, dankbar bin, mache ich mir bewusst, dass ich wertvoll, voller Wert bin.

Daraus ergibt sich,
1. dass ich mehr im Moment lebe, denn ich bin mit meiner Aufmerksamkeit bei den Dingen, die gerade sind.
2. dass ich die alltäglichen Dinge, die in meinem Leben sind, mehr wertschätze. Ich brauch kein Drama mehr, keine aussergewöhnlichen Ereignisse, keine Perfektion, um ein wertvolles Leben zu leben. Ich sehe den Wert der ganz gewöhnlichen, der alltäglichen Dinge.
3. dass ich mir meines eigenen Wertes wieder bewußter werde. Ich werde selbst-bewusster. Ich kenne meinen Wert und bin dankbar für das was ich bin und habe. Ich bin in der Lage wahrzunehmen, wenn andere mir Achtung, Respekt und Zuneigung entgegenbringen, weil ich mit meinem eigenen Wert, meiner eigenen Liebenswürdigkeit in Ressonanz bin. Ohne das könnte die ganze Stadt mit Plakaten zugepflastert sein, ich würde sie nicht sehen.

So kann die simple Übung: sich der Dinge bewusst werden für die ich heute dankbar bin, zu einer fundamentalen Veränderung meiner Selbstwahrnehmung führen.
Und da Energie der Aufmerksamkeit folgt, d.h. die Dinge auf die ich meine Aufmerksamkeit lenke die Tendenz haben sich zu vermehren, verändert sich mit der Sicht auf mein Leben auch mein Leben selbst.

Wenn das keine Ansporn ist, jeden Tag 5' den Dingen zu widmen für die ich heute dankbar bin, weis ich auch nicht.

Den Kern davon hab ich bei Bréne Brown gehört.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Der Fluch der Wahl

Verhaltensforscher haben einen Test gemacht, sie haben sich auf die Strasse gestellt und Eis an die Leute verschenkt. Sie hatten 3 Sorten zur Auswahl, Schoko, Vanille und Erdbeer. Jeder durfte sich genau eine Kugel aussuchen. Danach sind sie hin zu den Leuten und haben gefragt, wie zufrieden sie mit ihrer Wahl sind. Die Leute waren glücklich, das Eis lecker und sie haben sich gefreut eine Kugel geschenkt bekommen zu habe. Dann haben sie sich mit 10 verschiedenen Sorten hingestellt, Limone, Staciatella, das ganze Programm. Nun ging das gleiche Spiel von vorne los, eine Kugel pro Person und hinterher die Nachfrage, wie zufrieden die Leute sind. Jetzt haben die meisten Sachen gesagt wie, 'Ja, Straciatella ist ja ganz lecker, aber ich denke ich hätte doch Schoko nehmen sollen.'
Das ist genau der Stress, dem wir täglich ausgesetzt sind. Welchen Lebensweg soll ich wähle, jetzt wo ich nicht mehr nur Heim und Herd wählen darf oder im umgekehrten Fall jetzt wo ich auch Heim und Herd wählen könnte.

Landvergabe

In den USA wurde die Besiedlung des Landes unter anderem durch das Verschenken von Parcellen vorangetrieben. Hierzu hat man alle Siedlungswillige antreten lassen, jedem einen Pflock mit einer Fahne dran gegeben und sie dann gesammelt loslaufen lassen, so dass sie sich den Flecken Land aussuchen können, auf dem sie siedeln wollten.
D.h. die Männer (ich denke es werden wohl hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich Männer gewesen sein) sind losgerannt und haben den Pflock eingrammt mit dem festen Gefühl das ist jetzt meins, dieser Flecken Erde gehört mir, gehört zu mir.

Mit ebensolcher Imbrunst sollten wir unsere Ziele für uns beanspruchen. Ich bin 'jemand der 3x die Woche Sport treibt' oder ich bin 'eine Person, die sich gesund ernährt', das ist einfach wer ich bin. (Das mit dem Sport ist übrigens in meinem Fall als rein hypothetisches Beispiel zu verstehen.)